Dienstag, 10. September 2013

3. Woche

Unterkunft und Sprachkurs

Meine dritte Woche ist angebrochen, und es ist schon nicht ganz einfach.
Seit ungefähr 1 ½ Wochen ist meine Gastfamilie dabei, ihr Haus umzubauen- überraschender Weise im sehr großen Stil. Als ich am Sonntagabend vom Sprachkurs kam, gab es plötzlich kein bad mehr- dessen Mauern wurden abgerissen, und stattdessen wird an der ein neues auf der anderen Seite des Hauses errichtet. Frosina und ich zogen mehr oder weniger kurzfristig erstmal für eine Nacht zu ihrer besten Freundin Anja. Deren Eltern haben neben der eigenen Wohnung noch ein Apartment im Haus, wo wir uns einquartierten. Wieder hatten wir nur einen gemeinsamen Raum, und aufgrund extremer Müdigkeit und Erschöpftheit vom Tag war der Wunsch nach Einzelzimmer diesmal wirklich groß. Nach einer etwas stressigen Nacht reif mich früh meine Chefin Silke an, mit der überraschenden Nachricht, für eine Woche ein Zimmer in einem Hostel für mich zu haben. Und hier bin ich nun. Es heißt „Urban Hostel“, ist Zentrumsnah und wirklich gut für den Preis (wer also mal in Skopje absteigt melde sich bei mir!). Es ist aber natürlich weiterhin etwas unklar, wie lange dieser Zustand so bleibt.
Eigentlich war die Idee, mich mit 2 Schwedinnen, auch Freiwillige unterzubringen- in Lisas und Susses Wohnung ist für mich aber leider kein Platz. Es bleibt spannend.
Außerdem ist mein Sprachkurs angelaufen und über die Wochenenden verfolge ich diesen nun. Valentina, meine Sprachlehrerin, ist eine kleine, total herzliche und zur Zeit wegen ihrer Masterprüfungen etwas gestresste Mazedonierin, die mir mit Englisch und dem ein oder anderen türkisch, französisch, russisch oder deutschen Wort versucht die Normalitäten und Tücken der Sprache nahe zu bringen. Nach 2 Stunden Einzelunterricht bin ich gefühlt jedes Mal noch genauso aufnahmefähig wie ein Stein- gar nicht.

Sumnal

Heute habe ich meinen Sinti und Roma Verein „Sumnal“ besucht, und ich bin total zuversichtlich, dass das eine gute Sache wird. Neben Hausaufgabenbetreuung für Schüler aller Klassen in Englisch und Französisch überlegen wir, ob ich noch Englischstunden extra mache, außerdem ein Kunstangebot für verschiedene Altersstufen und wenn es klappt ein Theaterprojekt, um bis Juni ein Stück für die „Revolutionale“ in Leipzig zu erarbeiten. Außerdem werde ich „Reports“, „Applications“ korrigieren und ähnliche Sachen erledigen.
Das Team wirkt sehr offen und vor allem konstruktiv- mehr kann man sich kaum wünschen. Spontan habe ich dann noch mit ein paar 5. Klässlern ein bisschen Englisch gelernt und, wie kann es anders sein, als sie herausfanden, dass ich aus Deutschland bin wurden die Augen groß und „Wie geht’s dir?!“ mit freudigen Gesichtern in die Runde gerufen. Ich glaube so langsam, Deutschland ist tatsächlich Synonym für ein besseres Leben für so ziemlich jeden, egal welchen Alters. Wie auch immer, die Kinder sind total offen, nett und gelangweilt von Mathe- wie alle Kinder halt.

Skopje Impressionen

Was mich heute ein bisschen Skopje hassen gelehrt hat, ist diese unselige Überfülltheit. Mein Bus war so voll mit Leuten, dass man eng an eng stand, aber nicht genug, an jeder Haltestelle stiegen noch viel mehr ein- das heißt irgendwann hatte man Atemprobleme, Körper und Atem von 5 anderen an sich und Schweißgeruch in der Luft. Und wenn jemand aussteigen will, wird nicht Platz gemacht sondern derjenige boxt sich seinen Weg durch, während der, der am nächsten an der Tür steht zurückschubst. Ich dachte immer die LVB um 16 Uhr nach der Schule ist nervend- weit gefehlt. Außerdem dauert jede Fahrt mindestens 45 Minuten, da die Busverbindungen echt nicht optimal sind. Wie sehne ich mich nach der Möglichkeit, ganz normal alles mit Fahrrad zu erreichen. Und Buspläne und Liniennetze. Ein Segen.
In den nächsten Tagen ist geplant, ein bisschen kulturelles Leben abzugreifen- morgen schon mal das Bierfest auf der „Kale“ mit meiner Gastschwester und den Schwedinnen, und Übermorgen ein Stadtteilfest im albanischen Teil mit einer Arbeitskollegin vom forumZFD.
Viel Text und wenig Bilder diesmal, aber ich wird mal wieder öfter meine Kamera einpacken-


аиде чао
Paula 
Ich in meinem Hostelzimmer- mit W-LAN!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen